Hachja, schon wieder ein „Mein E-Commerce System ist besser als deins“-Kommentarstrang. Und klar, dass die Magento-Fanbase ein letztes Mal aufbäumt, bevor sie in den Todesstrudel sinkt 😉
Scherz beiseite: je komplexer das Umfeld des Kunden und variabler die Anforderungen und unberechenbarer die Kundschaft (lies: bei Online immer gegeben), desto eher wird man bei einer Individualentwicklung, komplett oder mixed, landen. Oder bei einem „Base-Framework“ (ongr.io, Spryker, XYZ), auf dessen Bausteine man mit einer schnell arbeitenden Mannschaft aufsetzt. Man muss nur mal auf github.com nach E-Commerce Frameworks auf Basis von Symfony2 oder Laravel suchen.
Magento hat sich’s mit der verkorksten Nutzung des Zend Frameworks verscherzt. Bei OXID gibt es immerhin seit >1 Jahr eine Ahnung, dass man vielleicht doch irgendwann in diesem Jahrtausend auf Symfony2 wechseln möchte (Hint: Laravel steigt in den Trends massiv nach oben). Aber ja, vielleicht bleibt es auch nur bei einer Ahnung. Das Admin-Backend „adminng“ auf Symfony2 Basis gibt es leider auch nur für Eingeweihte zu sehen (anstatt in einem eigenen Branch auf Github *seufz* Openness ist was Anderes).
Klar machen wir auch größere Projekte mit OXID. Allerdings ist der Customizing Anteil – egal welches System – hoch, weil das genau das ist, was unsere Kunden brauchen: schnelles Agieren auf sich verändernden Märkten. Da „Standard“ verlangen zu wollen, ist einfach völliger Unsinn. Als Händler willst du dich nicht auf „Standard“-Komponenten ausruhen, weil dann unter Umständen deine Kunden bei einem anderen, pfiffigeren Shop einkaufen, der Komfort ohne Ende beim Einkaufen bietet.
Habe ich schon erwähnt, dass ich fast nur noch bei Amazon Prime online shoppe? Und mir von der Zalando Mannschaft wünsche, dass sie solch ein Modell auch anbieten?
Shopware muss zeigen, ob sie die Ansprüche größerer Klientel befriedigen können. Seit einiger Zeit ist das Marketing pfiffig, sie überraschen mit coolen Aktionen und auch die technische Basis von Shopware ist recht gut. Im Moment surfen sie gerade auf einer großen Welle. Als Dienstleister freut es uns, dass wir bekannte Standard-Frameworks (!) unter der Haube dabei haben, denn unsere Entwickler sind eben anspruchsvoll.
Und die richtig großen Shops, mit teilweise sehr individuellen Bedürfnissen (weil deren Märkte so ticken), die bekommen von uns auch komplette Individualentwicklung. Weil das einfach in dieser Situation am passendsten ist.
So, genug zum Karfreitag.
Björn. 🙂